AG Grün

Fiep, fiep, fiep! Die Spatzen brüten wieder

Als "gefährdet" steht der Haussperling in Hamburg auf der Roten Liste. Warum? Unter anderem, weil Nistmöglichkeiten immer seltener werden. Bei Altbauten werden Ritzen und Löcher in der Fassade, in denen Sperlinge brüten, wegsaniert, in den kastenförmigen Neubauten gibt es gar keine Nischen und Vorsprünge. Deshalb hat das Netzwerk HafenCity gemeinsam mit Nabu und Deutscher Wildtierstiftung ein Spatzenprojekt gestartet und zahlreiche Nistkästen im Lohsepark aufgehängt.

Der Erfolg lässt sich hören: Derzeit brüten die Spatzen zum zweiten Mal, man hört die Jungvögel in den Nistkästen fiepen. Weil es der HafenCity an Grün und Biodiversität mangelt, gibt es jedoch nur wenige Insekten - ohne Insekten als Proteinquelle können Spatzeneltern aber ihre Jungen nicht aufziehen. Deshalb verfüttert die AG Grün des Netzwerk HafenCity im Sommer rund 25 Kilo Insekten-haltiges Körnerfutter pro Monat, welches von Nachbar*innen gespendet wird. Stritten sich im vergangenen Jahr im Schnitt 6 bis 7 Spatzen gleichzeitig um das Futter, sind es heute meist etwa 14 Vögel.

Doch mit Füttern allein ist es leider nicht getan. „Der Haussperling braucht offene Bodenflächen für die Nahrungssuche, naturnahe Hecken, Fassadenbegrünungen, sonnige Gebüsche als ‚Versammlungsplätze‘ und Gebäudenischen, in denen er brüten kann. Glatte Glasfassaden an Neubauten sind für den Sperling und andere Gebäudebrüter nicht attraktiv, und immer wieder gibt es Konflikte, wenn Haussperlingen in die Dämmung von neuen Gebäuden eindringen“, erklärt Marco Sommerfeld, Vogelschutzexperte beim Nabu Hamburg. Gerade in Stadtteilen wie der Hafencity muss die Sperlingspopulation deshalb gezielt weiter gefördert werden, z.B. mit Nistkästen und der Anlage von attraktiven, nahrungsreichen Grünanlagen, denn Brotkrumen alleine stellen keine gesunde Nahrungsquelle dar." Der Nabu-Fachmann freut sich daher, dass das Netzwerk HafenCity sich für mehr Grün im Quartier engagiert.

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