Schöner brüten im Lohsepark
Tschilp, tschilp, so schallt es vor allem morgens durch den Lohsepark. Doch das klingt leider nach mehr, als es ist: Die kleinen braun-grauen Vögel stehen in Hamburg auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Es fehlt an Nahrung und an Nistmöglichkeiten.
Kurz vor dem Weltspatzentag (20. März) hat der Nabu gemeinsam mit dem Netzwerk HafenCity zwanzig neue Unterkünfte im Lohsepark aufgehängt, die meisten davon in der sogenannten Wildnis im Park. Vor dem Aufhängen wurden die schweren Holzbeton-Häuser mit Stroh gefüllt, damit es dort von Anfang an gemütlich ist – und nach anderthalb Stunden war das erste Spatzenpaar eingezogen.
In den Jahren zuvor hatten die Freunde des Lohsepark (sie gehören zur AG Grün) mit AnwohnerInnen viele Holz-Häuschen aufgehängt. Die Deutsche Wildtierstiftung, die im Baakenhafen ihre Zentrale baut, hatte kürzlich auch zehn Sperlings-Nistkästen in die Parkbäume gehängt.
Zum Termin mit dem Nabu kamen NDR und RTL, aber auch Jürgen Bruns-Berentelg, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH. Er schlug eine Kooperation mit der AG Grün des Netzwerk HafenCity vor. Marianne Wellershoff vom Netzwerk HafenCity überreichte ihm schon mal eine Liste von Empfehlungen für den Schutz der Vögel im Quartier, darunter den sofortigen Schutz der Knöterich-Hecke neben der Oberhafen-Brücke; sie ist das Lieblings-Ausflugsziel der Lohsepark-Spatzen.
Weil der Neuntöter e.V. kürzlich einen Zaunkönig in der Wildnis entdeckt hatte, spendierte das Netzwerk dem kleinen Vogel ein spezielles Eigenheim, das auch gleich in der Wildnis aufgehängt wurde. Dem HCH-Geschäftsführer Bruns-Berentelg schenkte das Netzwerk eine Tüte mit Regio-Saatgut des nordwestdeutschen Tieflands – für die ersten zwei Quadratmeter echter einheimischer Blühwiese. Es ist ein Anfang.