Schließung Meßmer MOMENTUM 2021
die beliebte Tealounge Meßmer Momentum wird ihre einzigartige Location Am Kaiserkai nicht mehr öffnen, sondern wird durch ihre Eigentümerin, der Ostfriesischen Tee Gesellschaft (OTG) abgewickelt. Ca. 25 Mitarbeiter haben ihre Kündigungen erhalten und ein großes Stück Kultur geht der HafenCity verloren.
(Text: Götz Weisener)
Für Marketingexperten gilt die Corona -Krise nur als vorgeschobener Grund für die in Seevetal beschlosse Abwicklung. Selten gibt es Marketinginstrumente - ein Produkt oder eine Marke so glaubwürdig und nah am Konsumenten zu inszenieren. Teeschulungen, ein kleines Teemuseum (was sogar ganze Schulklassen anzog) und neben der gemütlichen Gastronomie (mit Blick auf den Traditionsschiffhafen) gab es auch einen florierenden Teeshop. Wie Sie sicher alle wissen, fanden dort regelmäßig kulturelle Abende (z.B. Modenschau mit Frau Pavenstadt mit Kleid, welches mit Teebeuteln besetzt war), Lesungen, Chansonabende usw. statt. Die Tee-Industrie ist eher als Gewinner in der Pandemie zu betrachten. Die Leute bleiben zuhause, trinken Tee und lesen ein Buch. Viele mir bekannte Anwohner der HafenCity sind wirklich entsetzt, weil ihnen ein Baustein einer lebenswerten HafenCity abhanden kommt! Unser Mitglied des Sprechergremiums, Peter Nimpsch, hat 12 Jahre das Meßmer Momentum aufgebaut und immer neue Ideen entwickelt, um diesen Standort attraktiv zu halten. Und nun zieht die Muttergellschaft endgültig den Stecker.
Wie Sie sicher auch wissen: Ohne Corona war es dort nie leer, weil die Besucher diesen Bereich als entspannenden Rückzugsort empfanden. Zumal erst vor rd. einem Jahr das ganze Interieur umgebaut wurde, um es funktionaler zu machen und mehr Gäste platzieren zu können. Die Ostfriesische Tee Gesellschaft spricht selbst von einem "…inspirierenden Ort des einzigartigen Tee-Erlebnisses, des besonderen Genusses und des gemeinsamen Austauschs". Offenbar ist trotz Kurzarbeit und anderer Überbrückungshilfen dieser inspirierende Ort, dieser großen Gesellschaft ein Fortbestand nicht wert.
Peter Nimpsch sagte gestern:
"Die Schließung macht uns alle sehr traurig, da damit auch eine lange vertrauensvolle und kreative Zusammenarbeit zu Ende geht, in der es sehr freundschaftliche Verhältnisse mit Partnern, Nachbarn, dem Netzwerk und der in ihm eingebundenen IGG gewachsen sind."
Wir wünschen den Mitarbeitern des Meßmer Mometum viel Kraft mit der Situation umzugehen und ein gutes Händchen bei der Gestaltung ihrer Zukunft im kommenden Jahr.
Hoffentlich ist dieser Vorgang kein "Musterfall" für das, was uns im kommenden Jahr erwartet.