AG Grün

Rote-Liste-Falter auf der Brache von Gruner & Jahr

Eher unscheinbar sind die struppige Reste der Nachtkerzen, die überall auf dem Baufeld 74-76 wachsen. Wenn Gruner+Jahr die mit demnächst mit schweren Baggern wegreißen will, scheint das kein großer Verlust zu sein.

Eher unscheinbar sind die struppigen Reste der Nachtkerzen, die überall auf dem Baufeld 74-76 wachsen. Wenn Gruner+Jahr die mit demnächst mit schweren Baggern wegreißen will, scheint das kein großer Verlust zu sein.

Ist es aber doch. Denn Nachtkerzen und Weidenröschen sind die Lieblingspflanzen des Nachtkerzenschwärmers, also eines Falters. Der lebt nachweislich an mehreren Stellen in Hamburg, auch in St. Pauli wurde er schon gesichtet. Und nun wurde der Schwärmer im vergangenen Sommer auf der Brache am Lohsepark beobachtet. Tatsache ist: Die Art ist in der sogenannten FFH-Richtlinie aufgelistet und damit europaweit streng geschützt.

Doch die Behörden haben gar nicht erst auf der Brache nach Rote-Listen-Arten gesucht, obwohl das vorgeschrieben ist. Die „Ökologische Bestandserhebung und -bewertung für den Bereich der gesamten HafenCity“ im Bebauungsplan HC 10 stammt nämlich von 1998 und wurde 2011 aktualisiert. Vor zehn Jahren also. Zulässig ist aber nur ein Zeitraum von fünf Jahren. Gegen den Umweltbericht zum B-Plan HC 10 hatten AnwohnerInnen bereits formell Einwendungen erhoben.

Das Netzwerk HafenCity hat deshalb die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (Bukea) gebeten, hier aktiv zu werden. Nachgewiesen werden kann der Falter erst ab Juni, die Raupen sind ab Juli zu finden.

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