Oper oder ein Park für alle auf dem Baakenhöft?
Den schönsten Ausblick über die Elbe hat man vom Baakenhöft, dieser Halbinsel, die in den Fluss hineinragt. Der riesige historische Kakaospeicher steht dort, ein Symbol des Kolonialen Erbes, heute genutzt als Lagerhalle fürs Kreuzfahrtzentrum. Deshalb hat sich das Netzwerk HafenCity schon lange dafür engagiert, dass dieser Platz allen Hamburger:innen, ob reich oder weniger betucht, kostenlos zur Verfügung steht. Als Park.
Doch stattdessen will der Schweizer Milliardär Michael Kühne hier eine (nach ihm benannte?) Oper hinstellen. Die Stadt soll sie laut jüngsten Medienberichten (nicht von Senat oder Behörden dementiert) mit 150 Millionen Euro mitfinanzieren und ihm, so flüstert man, weil Kühne es auch schon öffentlich forderte, womöglich das Gelände der heutigen Oper in der City geben. Kühne und der Bauunternehmer Dieter Becken seien, wie es zurzeit heißt, auch die letzten Interessenten für den Elbtower. Gibt es da einen Zusammenhang? (https://hafencityzeitung.com/neue-oper-fuer-hamburg-wahlkampf-oder-wirklichkeit/?fbclid=IwY2xjawG09HtleHRuA2FlbQIxMAABHc2dVGxb-toBrqBuYA8C7KGYhA13L__9y34Y0rzP41IR1mISmcBo3wpGSw_aem_DUtGbStW_ZHr0RN_dHzq-Q).
Das Paket Baakenhöft/Gelände der Oper war schon mal Kühnes Vorschlag, damals kooperierte er aber noch mit dem Pleite-Bauunternehmer René Benko beim Elbtower; das Gänsemarktgrundstück, das an die Oper grenzt, besaß Benko auch. Neu ist, dass offenbar in der SPD-Fraktion nicht wenige bereitsein, nun auch noch zusätzlich 150 Millionen Euro für die Oper dazuzugeben. Wenn es so käme, für die Hamburger:innen eine ziemlich teure Idee der „Schenkung“ der Oper durch Herrn Kühne.
Das Netzwerk HafenCity e.V. hat schon vor drei Jahren in einem Workshop mit Bewohner:innen und auch in einem Gespräch vor kurzem direkt gegenüber der HafenCity Hamburg GmbH eine Idee für das Baakenhöft ausgearbeitet. Einen Park. Der ist könnte für alle kostenlos und immer zugänglich sein, und Grün und Erholungsfläche fehlt sowieso in der HafenCity. Und bis dahin: eine temporäre Nutzung durch die Nachbarschaft, zum Beispiel mit (temporären?) Sportflächen im Kakaospeicher. Beides wurde bislang leider von der HafenCity Hamburg GmbH abgelehnt.