IG Gewerbe

Ein wohlgesonnenes Miteinander und gegenseitige Unterstützung wünsche ich mir hier!

Nissi Roloff von Nissis Kunstkantine

Für unseren März-Newsletter haben wir Nissi Roloff von Nissis Kunstkantine zu Themen wie Standortwahl Hafencity und Wünsche zur Zukunft der Hafencity befragt.

Wann hast du Nissis Kunstkantine (Am Dalmannkai 6 in der HafenCity) gegründet und was waren die ausschlaggebenden Gründe für die Auswahl des Standortes?

2013 habe ich Nissis Kunstkantine eröffnet. Bereits 2011 habe ich das Viertel für mich als potenziellen Standort für meine Galerie entdeckt. Alles war damals im Entstehen und im Wandel. Ich sah viel Potenzial in diesem Standort, Kunst und Kultur zu präsentieren. Und dann die Nähe zum Wasser, zum Hafen, ein Hauch der großen, weiten Welt. Als ich die hellen, herrlichen Räume der heutigen Kunstkantine Am Dalmannkai entdeckt habe, da war Entscheidung schnell getroffen.

Wie viele Ausstellungen und Events hast Du in den Jahren schon gehabt und wie kommst Du an diese vielseitigen Kunstkontakte?

Wir haben bis jetzt 68 Ausstellungen realisiert. Dazu kommen 70 bis 80 Veranstaltungen, wie Literatur- und Musikabende, private und geschäftliche Events pro Jahr.
In der Regel kommen Interessierte auf mich zu, schreiben mich an. Meine Arbeit und meine Galerie bekommen viel Aufmerksamkeit durch die sozialen Medien sowie Presse und Mund-zu-Mund-Propaganda. Es spricht sich herum, dass wir ein gutes Programm und interessante Künstlerinnen und Künstler haben.

Seit Monaten ist Dein Normalbetrieb durch die Corona-Krise unterbrochen. Konntest Du Hilfszahlungen aus den Coronafonds in Anspruch nehmen? Ist Deine Existenz bedroht, wenn das so weitergeht?

Bis lang konnte ich leider keine Hilfszahlungen in Anspruch nehmen.
Wenn die Pandemie noch weiter andauert, ist der Standort, die Kunstkantine als realer Ort schon gefährdet. Zumal ich den Mittagstisch komplett einstellen musste. Meine Online-Präsenz Nissis Art Gallery ist da weniger gefährdet.

Was wünschst Du Dir unabhängig von dieser Problematik für die Zukunft in der HafenCity?

Ich wünsche mir mehr Unterstützung für kleinere Geschäfte. Einmal seitens der Stadt, aber auch seitens der ansässigen Unternehmen. Es gibt so viele starke, erfolgreiche Unternehmen in der HafenCity, die kleinere Geschäfte und Kulturorte wie die Kunstkantine unterstützen könnten. Letztendlich sind es ja die kleinen, individuellen Geschäfte, die dem Viertel das besondere Flair geben, es bunt und interessant machen. Hiervon profitieren auch die großen Firmen. Ein wohlgesonnenes Miteinander und gegenseitige Unterstützung wünsche ich mir hier. Außerdem wünsche ich mir noch mehr neue Veranstaltungen und Events wie Nissis Kunst auf Rädern. Das Sommerfest der HafenCity vorletztes Jahr war ein guter Anfang, aber es könnte noch viel mehr solcher gemeinsamer Veranstaltungen geben.
Ich wünsche mir auch, dass das Viertel weiter wächst und seine abwechslungsreiche, breite Kunst- und Kulturlandschaft internationale Besucher zum Verweilen einlädt. Nicht nur die Elbphilharmonie soll ein Publikumsmagnet sein, sondern auch die kleinen Kulturstätten.
Eine gute, vielseitige Außengastronomie, durch die das Viertel am Abend zum Leben erwacht, eine Atmosphäre, die zum Flanieren einlädt wie in südlichen Ländern, das wäre wunderbar. Das Potenzial ist da.

Wirst Du in diesem Jahr wieder "Kunst auf Rädern" mit den Oldtimern präsentieren?

Ja, wir haben erneut einen großen Event für September geplant. Natürlich sage ich das unter Vorbehalt in Anbetracht der aktuellen Lage. Hier wäre ich übrigens für Unterstützung und Sponsoring seitens der Stadt und ortsansässiger Unternehmen dankbar.

Vielen Dank für dieses Gespräch und gutes Gelingen für Deine künftigen Ziele!

 

Das Interview hat Götz Weisener geführt.

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