IG Gewerbe

Früher hieß es "Abwarten und Tee trinken!"

Das beliebte Meßmer Momentum wird seine einzigartige Location Am Kaiserkai nicht mehr öffnen, sondern von der Betreiberin, der Ostfriesischen Tee Gesellschaft - Corona-bedingt abgewickelt. 21 Mitarbeiter haben ihre Kündigungen erhalten und ein 12-jähriger Baustein, mühsam entwickelter HafenCity-Kultur, geht verloren.

(Text: Götz Weisener)

Für Marketingexperten gilt die Corona -Krise nur als vorgeschobener Grund für Abwicklung dieses Refugiums. Wenige Marketinginstrumente schaffen die Möglichkeit ein Produkt so beeindruckend am Konsumenten zu inszenieren. Teeschulungen, Teemuseum, die entspannte gastronomische Atmosphäre, der freundliche Service, die große Außenterasse Richtung Traditionsschiffhafen und der florierende Teeshop. Abendliche kulturelle Veranstaltungen rundeten das "Markenprogramm" ab. Anwohner und regelmäßige Besucher der HafenCity sind über diese Schließung geschockt.

Peter Nimpsch, hat die Leitung und Gestaltung des exklusiven Tee-Hauses von Beginn an begleitet. Auf die Frage, wie sich die Schließung für ihn anfühlt sagt er:
"Das macht mich und mein Team sehr traurig, weil wir gemeinsam ein stabiles und einzigartiges Fundament, ja einen unvergleichlichen, enstpannten Rückzugsort geschaffen haben, der nun still und leise begraben wird."

Die Muttergesellschaft OTG spricht in Rundschreiben und Werbetexten selbst von einem "…inspirierenden Ort des einzigartigen Tee-Erlebnisses, des besonderen Genusses und des gemeinsamen Austauschs". Offenbar ist diese Philosophie den Seevetaler-Marketing-Strategen nun plötzlich nichts mehr wert, obwohl noch vor 4 1/2 Jahren die ganze Fläche aufwändig modernisiert und erweitert wurde.

Peter Nimpsch schaut dennoch auf viele bewegende Momente und inspierierte Besucher zurück und sagt: "Diese ideelle und wirtschaftliche Gesamtinvestition hat sich trotzdem gelohnt - für die Besucher, das Unternehmen und unsere HafenCity als Standort. Schließlich will die Marke am Ende ja nicht eine nur emotionale Aufladung schaffen, sondern Produktverwender generieren. Das haben wir in jedem Fall erreicht, denn zwischen 150 bis 180 tsd. Besucher p.a. sind ein Beleg dafür." Dennoch kommt auch etwas Wehmut bei ihm durch, wenn er abschließend sagt: "Eine lange vertrauensvolle und kreative Zusammenarbeit geht nun zu Ende. Darin gab es sehr freundschaftliche Verhältnisse mit Nachbarn, dem Netzwerk HafenCity, der IG Gewerbe und unseren Partnern in der Speicherstadt. Das ist ein großer Verlust."

Wir wünschen den ehemaligen Mitarbeitern des Meßmer Mometum viel Erfolg in diesem neuen Jahr 2021 und hier zählt die alte Weisheit: Was gut ist , wird besser! Woanders durchstarten und mit dieser Grundphilosophie weitermachen.

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