Der Standort HafenCity als Herausforderung: 53° Hamburg Store

Was hat Euch zu dieser Standortauswahl bewogen und wurden diese Erwartungen für Euer Geschäftsmodell erfüllt?

53° Hamburg versteht sich als Souvenirs der neuen Generation. Daher wollten wir auch unseren Standort bewusst in das „neue“, moderne Hamburg setzen. Nicht Landungsbrücken, sondern HafenCity.
Darüber hinaus ist die Nähe zur Elbphilharmonie, direkt an der Elbpromenade, gegenüber der Speicherstadt und mit der Zukunftsperspektive Kreuzfahrtterminal vielversprechend und spannend, nicht nur für Touristen.
Ein perfekter Standort für uns und unsere Hamburg Liebhaber. Allerdings ist die HafenCity noch nicht bei 100%. Wir sind vor 8 Jahren Am Kaiserkai 45 eingezogen. In der Vergangenheit haben wir durch die stetige Entwicklung in der HafenCity Höhen und Tiefen kennengelernt. Es ist und wird nicht langweilig. Der Standort HafenCity ist eine Herausforderung.

Welche Zielgruppen möchtet Ihr mit Eurem Sortiment / Design ansprechen?

Unsere Zielgruppe sind Hamburger und Exil-Hamburger, Touristen und alle, die Hamburg ins Herz geschlossen haben.
Eben „echte“ Hamburg Liebhaber, die darauf achten, welche Farbe, welche Motive, welche Produkte authentisch zu Hamburg passen, sich in unseren Produkten wiederfinden und Anspruch an Qualität und Design haben.
Wie ein HSV oder Pauli Fan seine Verbindung zu seinem Club mit Vereinsfarben und Vereinswappen ausdrückt, so hat auch der Hamburg Fan Hamburg im Herzen und auf der Brust. Und wenn er mal vom Weg abkommt, helfen ihm die Koordinaten der Stadt auf unseren Produkten zurück zu finden.

Wie hat sich die Corona-Krise bei Euch ausgewirkt, insbesondere das Wegbrechen touristischer Besucher?

Im Moment ist der Store Corona-bedingt wieder geschlossen. Der erhebliche Wegfall touristischer Besucher machte sich in 2020 Eins zu Eins bemerkbar. Da sind wir genauso betroffen, wie die Hotel- und Tourismusbranche.
Zu 2021 müssen wir nichts sagen. Der Anfang des Jahres spricht für sich.
Wir haben in den vergangenen Jahren einen tollen Kundenstamm aufgebaut. Diese haben uns durch das schwere Jahr 2020 gebracht und freuen sich auch heute über unsere Produkte.
Zudem kauften viele Hamburger bewusst lokal. Wir haben viel Zuspruch durch Gespräche oder E-Mails bekommen. Das war toll, hat uns aufgebaut und Mut gemacht! Danke an Alle.
In dieser Zeit hat sich bewährt, dass wir von Beginn an einen Online Shop hatten.
Durch unseren Online Shop nutzen Hamburg Fans aus ganz Deutschland die Möglichkeit weiter bei uns einzukaufen. Viele freuen sich, durch unsere Hamburg Produkte ihre Sehnsucht nach Hamburg zu stillen. Für Manche ist es ein Stück Heimat, welches dann im Päckchen ankommt.

Musstet Ihr staatliche Hilfe in Anspruch nehmen?

Ja. Wir haben staatliche Hilfen in Anspruch nehmen müssen.
Nachdem wir letztes Jahr geschlossen wurden und das ganze Jahr, wie andere auch, nur noch unter Auflagen verkaufen durften, war klar, dass der Umsatz nicht kommt.
Von den wenigen erzielten Erträgen müssen neben den fixen und nichterstattungsfähigen Kosten auch Wareneinkäufe und der private Lebensunterhalt gezahlt werden. Das wäre ohne die Hilfen nicht möglich gewesen.
Durch die erneute Schließung des Stores seit Mitte Dezember wird auch dieses Jahr eine Herausforderung. Hier geht es uns wie vielen anderen kleinen Unternehmern. Es herrscht jetzt eine große Planungsunsicherheit.

Wir hoffen dennoch, dass wir den Kunden in diesem Jahr eine schöne, neue Kollektion bieten können. Diese wird allerdings kleiner ausfallen, aber mit genauso viel Hamburger Herz dahinter.

Wird das Südliche Übersee-Quartier von URW nach seiner Fertigstellung die HafenCity / das Umfeld durch zusätzliche Besucher / Konsumenten bereichern oder eher eine Staubsaugerfunktion ausüben?

Aus unserer Sicht, bereichern. Der Kaiserkai und unsere Dalmannkai Promenade, an der unser 53°Hamburg Store liegt, ist die direkte Laufverbindung zwischen Übersee-Quartier / URW, Kreuzfahrterminal und der Elbphilharmonie. Viele werden diesen Weg nehmen und unseren Store entdecken.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Götz Weisener.