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Auf der Schattenseite

Eigentlich sollte wohl nur schnell über die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans HC 18 gesprochen werden, aber dann verlief die 54. Sitzung der Kommission für Stadtentwicklung zum geplanten "Null-Emissionshaus" der HafenCity Hamburg GmbH doch etwas chaotisch. Die Gutachten, die seit Monaten vorlagen, waren von der Stadtentwicklungsbehörde erst kurz vor der Sitzung veröffentlicht worden, andere wurden gar nicht erst angefertigt und fehlten nun den Bürgerschaftsabgeordneten.

Auch das Netzwerk HafenCity hatte bei der Öffentlichen Plandiskussion kritisiert, dass beispielsweise die Bäume ersatzlos gefällt werden sollen; der Nabu hatte auf die Spatzenpopulation und das Austernfischerpaar auf dem Dach des Kraftwerks hingewiesen. In der Kommissionssitzung zeigte sich nun unter anderem, dass der Neubau das gegenüberliegende Wohngebäude stark verschattet. Wieviel elektromagnetische Strahlung durch den Landstrom-Trafo bei Wohnungen und Kita ankommt, war überhaupt nicht untersucht worden - und die BSW plant auch nicht, dieses Gutachten nachzuordern.

Klar wurde hingegen, dass die HCH nur etwa 30-40 Prozent des Gebäudes braucht, das trotzdem eine Etage höher ist als die Wohngebäude gegenüber. Und auf die Frage der Abgeordneten, warum bei Tausenden freien Quadratmetern Bürofläche in der HafenCity die HCH unbedingt einen für sie viel zu großen und viel teureren Neubau errichten wolle, erklärte die BSW, die Räumlichkeiten seien dann eben "passgerecht". Allerdings könne man auch immer darüber sprechen, gar nicht zu bauen.
Die Sitzung wurde auf Mitte Oktober vertagt, um den Abgeordneten die Gelegenheit zu geben, die Gutachten zu lesen.

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